Göttliche Klänge im Erzgebirge
Musikalischer und kulinarischer Genuss beim Projektstart „Göttliche Klänge im Erzgebirge“
Musik mit ihrer universalen Sprache verbindet Menschen. Dieser Ansatz wird in einem deutsch-tschechischen Interreg-Projekt neu interpretiert. Dies- und jenseits der Grenzen bergen Kirchen mit ihren Orgeln musikalische Klangschätze. Sie stiften in ihren Gemeinden Identität, bringen Menschen zusammen und sind nicht zuletzt ein bedeutsames Kunst- und Kulturerbe.
Das Projekt „Göttliche Klänge im Erzgebirge“ stellt sich zur Aufgabe, diese „klingenden Denkmäler“ mit allen Sinnen erlebbar in Szene zu setzen. Bis Ende 2027 entsteht auf Grundlage einer grenzübergreifenden Orgelstudie ein Orgelführer, anhand dessen interessierte Gäste und Einheimische von Orgel zu Orgel reisen können. Eine multimediale Wanderausstellung führt in die Orgelbaukunst, die Klangvielfalt und im Rahmen des Projektes umgesetzte restauratorische Maßnahmen an ausgewählten Orgeln im Gebiet zwischen Osek, Mariánské Radče, Gränitz und Fürstenwalde ein.
Jede geschriebene Musiknote wird aber erst durch Menschen zum Leben erweckt. So stehen gemeinsame Konzerte, musikalische Begegnungen und Veranstaltungen auf dem Programm. Auch hier wird Vielfalt großgeschrieben. Die Palette reicht von Chor-, Kammer- und Orgelkonzerten bis zu eigenständigen Programmpunkten im Rahmen des Jahrmarkts Clausnitz, dem Tag des offenen Denkmals, Tag der Architektur oder „Bimmelbahn und Lichterglanz“. Der Projektpartner Římskokatolická farnost Mariánské Radče plant 2026 und 2027 ein Kulturfestival. Das Ev.-Luth. Kirchspiel Osterzgebirge, Bereich Dippoldiswalde-Schmiedeberg, bindet das Projekt in seine Orgeltage 2026 und 2027 in der Stadtkirche St. Marien und Laurentius sowie in der Nikolaikirche in Dippoldiswalde ein.
Den Projekt- und Veranstaltungsauftakt bildete am 18. Mai 2025 ein erstes gemeinsames Chorkonzert mit Chören aus Tschechien und Sachsen unter der Leitung von Miloŝ Bok, Marek Wenzel und Christian Domke in der Stadtkirche Sayda. Unter dem Motto „Frühjahrsklänge – Geistliches Chorkonzert“ wurde ein breites musikalisches Spektrum bei den Instrumenten als auch den Musikstücken aufgeboten. Zwischen den Solo- und Chordarbietungen wurde immer wieder zum Mitsingen eingeladen. Am Ende waren sich alle Akteure einig: „Aus Böhmen kommt die Musik“ (Peter Alexander, 1983)! Krönender Abschluss bildete das gemeinsame Kaffeetrinken im Pfarrhaus Sayda. Die Kuchen- und Genussvielfalt lud zum geselligen Beieinandersein und Austausch ein. Sprachbarrieren spielten dabei kaum eine Rolle. Musik und Kulinarik verbinden ohne Worte.
Vier Projektpartner widmen sich der Projektumsetzung: Římskokatolická farnost Mariánské Radče (Leadpartner), Ev.-Luth. Kirchspiel Osterzgebirge, Bereich Dippoldiswalde-Schmiedeberg (Projektpartner 1), Ev.-Luth. Kirchgemeinde Kreuztanne bei Sayda (Projektpartner 2) und Cisterciácké opatství Osek (Projektpartner 3). Ihre Arbeit wird aus dem EU-Interreg-Fonds Sachsen-Tschechien finanziert.
Über das aktuelle Projektgeschehen informiert zukünftig eine eigene Website: https://www.bozsketony.cz/. Ausgewählte Veranstaltungen und Projektpunkte in der Verantwortung von Projektpartner 2 finden sich auch auf der Seite der Kirchgemeinde: https://www.kirchgemeinde-kreuztanne.de/. Ansprechpartner ist Pfarrer Philipp Pohle: 01520 2618722.
Als nächster Veranstaltungspunkt werden zum traditionellen Jahrmarkt in Clausnitz am 5. Juli 2025 zwei Orgelführungen in der Kirche angeboten (14:00 Uhr für Kinder und 14:30 Uhr für Erwachsene), bevor diese im Herbst für Restaurierungsarbeiten ausgebaut wird. Der Gottesdienst am 6. Juli um 9:30 ist zweisprachig.
Hilke Domsch